Das Honigmädchen (Claudia Winter)

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Die alleinerziehende Camilla kämpft an allen Fronten: Täglich muss sie sich im väterlichen Delikatessenhandel beweisen, während ihre fünfzehnjährige Tochter Marie gegen sie rebelliert. Und dann wird sie auch noch nach Südfrankreich geschickt, um mit einer Honigmanufaktur zu verhandeln – im Gepäck das tobende Mädchen und ihren nervtötenden Nachbarn, der sich ihnen spontan angeschlossen hat. Kein Wunder, dass sich das pittoreske Bergdorf Loursacq zunächst als wenig heilsam für die angespannten Gemüter erweist. Doch Camilla krempelt die Ärmel hoch – und lernt zwischen Tomatenstauden, Rebstöcken und Olivenbäumen, dass die guten Dinge im Leben erst dann auf zarten Flügeln herbeifliegen, wenn man bereit für sie ist …

Taschenbuch | Klappenbroschur | 448 Seiten | ISBN: 978-3-442-48574-1 | Erschienen am  18. März 2019 | Goldmann Verlag

 

Bewertung 4,5 von 5 Sterne:

Das Honigmädchen ist ein echtes Wohlfühlbuch. Man kann sich damit wunderbar zurückziehen und gedanklich mit in die Provence reisen – denn dort spielt sich der größte Teil der Geschichte ab. Ich habe mich mehrfach dabei ertappt, dass ich am liebsten gerade genau dort dabei gewesen wäre. Das war allerdings nicht aufgrund der Handlung, sondern wegen der landschaftlichen und kulturellen Beschreibungen. Die sind nämlich einfach total verführerisch muss ich sagen!  IMG_5167

Das soll die Handlung gar nicht abwerten – im Gegenteil. Dieses Buch hat alles, was ich von einem guten Roman erwarte: eine süße Liebesgeschichte, familiäre Twists, diverse Entwicklungen der zwischenmenschlichen Beziehungen und einen „Aha-Effekt“.  Den halben Punkt Abzug muss ich aber einfach geben, weil die landestypischen Schilderungen in ihrer Präsenz und Ausführlichkeit fast schon der Story die Schau stehlen. Das war für mich noch ok, aber mehr hätte es nicht mehr sein dürfen. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Der Beginn des Romans ist fast schon ein bißchen traurig, wird doch die absolut verfahrene Situation zwischen Camilla und ihrer 15-jährigen „Hormonbombe“ geschildert. Die Atmosphäre des Buch ändert sich jedoch quasi mit Überschreiten der Landesgrenze, denn dann weichen die gegenseitigen Anschuldigungen der ein oder anderen sarkatischen Bemerkung, was mir deutlich mehr Freude bereitet hat.

Als dann noch der kauzige Senior Henri mit ins Geschehen greift, musste ich an einigen Stellen auch wirklich lachen. Die geschilderten Situationen sind teilweise schon fast skurril (Stichwort Schlägerei z.B.), wirken aber nicht unglaubwürdig. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, auch in ihrer Komplexität. Es geht bei den meisten nur partiell in die Tiefe, das reicht aber völlig aus.

Diesen Roman mit kleinen, ernsten Untertönen kann man definitiv empfehlen und er passt auch hervorragend zum gerade jetzt beginnenden Frühling!

Abgerundet wird das Buch durch einige Rezepte aus der Provence. Ich selbst habe sie bislang noch nicht ausprobiert, aber die Apfeltarte hat mich bereits angelacht!

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Fazit: Ein absolutes Wohlfühlbuch, dessen Lektüre ich nur empfehlen kann.

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflußt!

 

Habt Ihr schon „Das Honigmädchen“ gelesen? Ich verlinke gern Eure Rezension, schickt mir den Link dann bitte als Kommentar.

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