Fiona Bernauer hat alles, was sich ein junges Mädchen wünschen kann. Sie ist schön, reich, wird von ihren zahlreichen Freunden bewundert und von ihrer Familie geliebt. Doch die Bernauers sind keine gewöhnliche Familie – in ihren Adern fließt uraltes Hexenblut.
Fionas Großmutter Aurora herrscht über das mächtige Familienimperium und unterweist ihre Enkelin in den magischen Künsten, denn Fiona wird eines Tages ihren Platz einnehmen. Wenn da nur nicht dieser mysteriöse Fremde wäre, der Fiona ein Angebot macht, das alles verändern könnte …
Alter: Ab 14 Jahren | Band 1 von 3 | 387 Seiten | ISBN: 9783964640123 | VPE 14,90 € | Tomfloor Verlag
Bewertung 3 von 5 Sterne:
Vor einigen Tagen ist im Tomfloor Verlag dieser Debütroman der Autorin Paula Böhlmann erschienen. Ich durfte ihn vorab lesen und ein Exemplar auf meinem Blog verlosen. Danke nochmal an den Tomfloor Verlag für die beiden zur Verfügung gestellten Bücher! Daher fallen mir die nachfolgenden, etwas kritischen Anmerkungen nicht so leicht – aber eine Rezension muss einfach ehrlich sein, sonst kann man es sich auch sparen.
Dieses Buch habe ich also schon vor einigen Tagen beendet, aber in diesem Fall musste ich das Ganze doch erst mal etwas sacken lassen. Der Klappentext hat in mir eine völlig andere Erwartungshaltung hinsichtlich der Handlung, des Aufbaus und der Personen geweckt. Über weite Strecken, insbesondere am Anfang, kam das Thema „Magie/Hexen“ nicht oder nur kaum zum Vorschein. Stattdessen begleitet der Leser Fiona, Zoe und diverse andere bei ihren täglichen Zickereien in der Schule oder auf Partys. Spannung kam bei mir da leider nicht auf.
Dann hatte ich auch so meine Probleme mit den Charakteren. Offengestanden finde ich niemanden sympathisch. Fiona nebst Schwestern und Cousinen sind für mich reiche, furchtbar verwöhnte und nur bedingt intelligente Mädchen. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. Dann gibt es da noch Thomas, die neue Flamme von Zoe. Er ist zwar ein schlaues Kerlchen (ich glaube mit Abstand der Einzige), aber so richtig warm wurde ich auch mit ihm nicht. Den zahlreichen anderen Charakteren, würde ich persönlich auch kein „Du“ anbieten. Die Autorin hat die Persönlichkeiten für mich ein bisschen zu sehr überzeichnet, das läuft für mich an der Grenze der Glaubwürdigkeit etwas vorbei. Ziemlich schnell empfand ich auch die Dialoge als anstrengend, da jede(r) ständig mit „bitch“ o.ä. betitelt wird. Daher rührt übrigens u.a. auch meine Annahme, dass 99% der Beteiligten vielleicht etwas unterbelichtet sind. Mein größtes Problem ist aber (oder gerade deswegen?), dass ich in einem Buch einen Charakter brauche, den ich mag oder wenigstens spannend finde.
Das ist hier aber nicht der Fall. Denn ob Fiona vielleicht bei einem ihrer magischen Eskapaden selbst in Flammen aufgeht oder Zoe die Haarpracht abfackelt… eigentlich wäre es doch allen Beteiligten im Buch egal – und mir im übrigen auch. Ich will damit sagen, dass kein wirklich großes Problem erkennbar ist. Was macht die Familie Bernauer denn? Eigentlich nichts außer Partys feiern und sich gegenseitig unhöfliche Sprüche drücken. Sie haben keine Aufgabe, Mission o.ä. Die Kramers übrigens meiner Meinung nach auch nicht. Es könnte auch ein Kleinkrieg am Gartenzaun sein. Ich bin mir sicher, dass die Autorin da noch etwas plant/im Kopf hat – denn gegen Ende zeichnet sich eine etwas komplexere Entwicklung ab. Aber ein entsprechender Ausblick oder Hinweis darauf in der 1. Hälfte des Buches fehlt mir. Klar, da sind die (wenigen) Infos zum früheren Kampf zwischen den Kramers und den Bernauers – aber die sind ja derzeit beigelegt.
Ich weiß, dass es der Auftakt einer Trilogie ist, aber gerade im ersten Teil hätte ich schon einen etwas komplexeren Rahmen gebraucht. Offene Fragen am Ende des Buches sind nicht schlimm, sie sind sogar zwingend notwendig um Lust auf Bd. 2 zu wecken. So nehme ich an, dass die Fehde um die Wenningers und Bernauers noch deutlich größere Ausmaße annimmt – die dann auch hoffentlich zu größeren Problemen führt.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, diesbzgl. fliegt man eigentlich durch das Buch.
Es gibt schon diverse Leser, die von dem Buch sehr begeistert sind – daher sollte sich jeder selbst ein Bild machen und dem Buch eine Chance geben.
Fazit: Aufgrund einer gänzlich anderen Erwartungshaltung habe ich in dem Buch so einiges vermisst. Zudem fehlt mir ein komplexes Problem – der mögliche Ausblick darauf kommt für mich am Ende des Buches zu spät.
Vielen herzlichen Dank an den Tomfloor Verlag für das Rezensions-/ und das Verlosungsexemplar! Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.
Habt Ihr das Buch schon gelesen?
2 Kommentare zu „Das magische Geheimnis der Familie Bernauer/ Dunkle Versuchung (Paula Böhlmann)“