Rabenvatersorgen (Emlin Borkschert)

Inhalt (Verlag Jörg Mitzkat):

Die Warburger Börde im Herzen Deutschlands: Hier, zwischen Diemel und Desenberg, scheint die Welt noch in Ordnung. Bis eines Tages der alleinstehende Bankangestellte Lothar Menne in seinem Haus überfallen und mit mehreren Messerstichen getötet wird. Hauptkommissar Emil Storck von der Kripo Höxter, der sich nach seiner Scheidung eigentlich eine Auszeit gönnen wollte, übernimmt den Fall zunächst widerwillig. In akribischer Kleinarbeit und mit oftmals unkonventionellen Methoden taucht er in das Leben des Mannes ein und bringt die Fassade des ruhigen Nachbarn und ach so zuverlässigen Arbeitskollegen zum Bröckeln…

Bewertung 4 von 5 Sternen:

Die ersten Kapitel habe ich mit etwas gemischten Gefühlen gelesen. Naturgemäß lernt man eine Schar von Leuten kennen, die man für sich sortieren muss. Hinzu kam, dass ich den Kommissar von Anfang an nicht so richtig mochte.

ABER – und das muss ich tatsächlich betonen –  der Fall kam dann relativ schnell ins Rollen und danach habe ich das Buch auch wirklich nicht mehr aus der Hand gelegt. Der Autor hat es aus meiner Sicht wunderbar geschafft einen wachsenden Spannungsbogen zu erzeugen. Bei den Ermittlungen treten viele Informationen und Verquickungen zutage (wie das auf dem Land eben so ist) und der Leser kann hinsichtlich seiner Vermutungen sozusagen aus dem Vollen schöpfen. Gegen Ende hatte ich eine – so dachte ich – fulminante Lösung, die ich einige Kapitel später wieder über den Haufen warf. Letztendlich kam die Auflösung für mich somit doch noch überraschend, wobei man die Tendenz erahnen konnte. Aber auch nur aufgrund der sorgfältig im Verlauf gestreuten Informationen. Aus diesen konnte man letztendlich jedoch auch einige andere Lösungen konstruieren, so dass jeder Leser wahrscheinlich seine eigene Idee hat. Sprachlich gefiel mir das Buch auch sehr gut.

Den Punktabzug gebe ich, da einige wenige Vermutungen aufgeworfen, aber nicht erklärt wurden. Zudem mochte ich – wie eingangs erwähnt – den Kommissar nicht wirklich. Rein menschlich (und damit meine ich hinsichtlich seiner Tochter, eines Tieres und gegenüber dem Verdächtigen am Schluss) ist er für mich ein Totalausfall. Ermittlungstechnisch ist alles wunderbar, aber ich hege ganz gern Sympathien für den Protagonisten eines Buches.

Vielen Dank an den Verlag Jörg Mitzkat für das Rezensionsexemplar.

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