Der Club der Romantiker (Frank P. Meyer)

Inhalt (Conte Verlag):

Für ein Treffen mit früheren Kommilitonen kehrt Peter Becker nach Oxford zurück. Doch der eigentliche Grund für seine Reise ist Laureen Mills Beerdigung. Als ihre Leiche jetzt, über zwei Jahrzehnte nach ihrem spurlosen Verschwinden, gefunden wird, erwartet niemand mehr ernsthaft die Aufklärung dieses Falles. Zur selben Zeit sind weitere Ehemalige in Oxford, die die College-Bibliothekarin kannten: Louise, Ed, Brandy Jones und der Bischof – allesamt Mitglieder im exklusiven »Club der Romantiker«.

Inspector Osmer ahnt nichts von der Verbindung der Clubmitglieder zur Toten, und sein Vorgesetzter will, dass der alte und scheinbar unlösbare Fall endlich zu den Akten gelegt wird. Aber der Zufall und ein immer nervöser werdender Ex-Romantiker spielen dem Ermittler und seinem übereifrigen Sergeant in die Hände. Ein spannender und überraschender Roman vor und hinter den Kulissen des altehrwürdigen Oxford.

Bewertung 4 von 5 Sternen:

Herzlichen Dank an den Conte Verlag für das Rezensionsexemplar.

Dieses Buch ist verschiedenen Genre zuhause – das Deckblatt weist es als Roman aus, verlagsseitig ist es in der Sparte Krimi zu finden. Aus meiner Sicht liegt die Wahrheit (wie so oft) in der Mitte. Der Autor führt uns hauptsächlich auf das Universitätsgelände von Oxford – sowohl in der Gegenwart, als auch in die 90er Jahre und zwar mittels verschiedener Erzählstränge. Diese sind jedoch nach einiger Zeit relativ klar erkennbar. Der Leser erhält u.a. ziemlich tiefe Einblicke in das Uni-Leben der damaligen Zeit. Das gestaltete meinen Einstieg etwas holprig, da im ersten (der insgesamt 3) Kapitel relativ wenig fallbezogene Elemente auftauchten. Danach wurde ich jedoch nicht enttäuscht – fortan ging es sozusagen Schlag auf Schlag. Der Fall entwickelt sich relativ temporeich und hält bis zum Ende noch die ein oder andere Überraschung parat.

Sehr gut gefallen haben mir noch die kleinen Rundumblicke ins zeitgenössische politische Europa, ins dörfliche Leben (Heimat des Protagonisten mit Zechenindustrie), etc. Eingebettet wird die gesamte Story in die Begebenheiten eines elitären Studenten-Clubs, den sog. Club der Romantiker. Hier erfährt man ergänzend so einiges über Literatur von P. Shelley.

Die Charaktere sind interessant und vielseitig entwickelt, ich habe jedoch keinen absoluten Bezug zum Protagonisten herstellen können. Er war einfach da und mir nicht besonders sympathisch (aber auch nicht unsympathisch)  – vielleicht einfach ein Opfer der Situation. Ansonsten tummeln sich in der Story relativ viele Personen – hier muss man im Laufe des Buches versuchen nach wichtig oder unwichtig zu selektieren. Mir persönlich hätte ein kleines Personenverzeichnis ganz gut gefallen.

Alles in allem finde ich das Buch jedoch durchaus gelungen, es hat mich (trotz kleiner Kritikpunkte) durchaus gut unterhalten.

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