Die Legende von Oasis – Bd. 1 (Janine Tollot)

Inhalt (Lovelybooks):

Brielle ist ein rebellisches Mädchen, das ihr Leben auf einem Segelschiff verbringt und täglich auf der Suche nach Abenteuern ist. Seit Kindertagen träumt sie davon, so wie die Orkusianer, eine Fischflosse zu haben und durch die Meere von Oasis zu schwimmen. Eines Tages macht sie unter Deck eine grausige Entdeckung: ein Gefangener, von dem niemand sonst auf dem Schiff zu wissen scheint. Dieser behauptet, der vergessene Gott Isea und König der Orkusianer zu sein. Brielles Mutter, so behauptet er, die selbst eine Göttin sei, habe ihn gefangen genommen, um sich an ihm zu rächen.
Brielle ist misstrauisch, aber könnte Isea ihre Chance sein, um endlich eine Orkusianerin zu werden – ihre Chance auf Freiheit?
Doch sie hat keine Zeit, ihre Entscheidung zu überdenken, denn sie wird vom Strudel der Ereignisse mitgerissen. Die zornige Göttin Este rüstet zum Krieg, um die sechs Unterwasserreiche von Oasis zu zerstören. Und Brielle findet sich plötzlich inmitten eines schrecklichen Feldzugs wieder – angefacht von ihrer eigenen Mutter.

Bewertung 3,5 von 5 Sternen:

Vielen Dank erstmal an Janine Tollot für das Rezensionsexemplar! Achtung Spoiler!

Brielle lebt auf der Emerald – einem Forschungsschiff, welches von ihren Eltern  befehligt wird. Sie ist Terranerin – d.h. menschlich. Daneben existieren noch die Orkusianer – die fischähnlichen Bewohner des Wassers. Ihre Eltern – insbesondere ihr matriarchalische Mutter – haßt offenbar die Orkusianer, während Brielle sich insgeheim wünscht im Wasser leben zu dürfen.

Eines Tages findet sie unter Deck einen Gefangenen in einem erbärmlichen Zustand. Er behauptet er sei der Gott Isea, seit 200 Jahren der Gefangene ihrer Mutter und könne ihr ihren Wunsch erfüllen. Brielle wird bei einem Unwetter über Bord gespült und verwandelt sich in eine Orkusianerin. Dafür soll sie für Isea nach Antinas reisen und Hilfe holen um ihn zu befreien.

Sie trifft auf Rahes (ein Sucher), der mit ihr die Reise antritt.

Die Orkusianer lernen wir auf eine sehr geschickte Art und Weise kennen – Brielle und Isea sind gedanklich permanent miteinander verbunden und so werden Fragen und Antworten nebenbei eingeworfen. Durch diese Verbindung erlebt Brielle auch das Aufeinandertreffen von ihrer Mutter und Isea mit, welches geprägt ist von Hass und Demütigung.

Brielles Mutter hat durch Spione herausgefunden, dass Brielle noch lebt und unterwegs ist nach Antinas. Eine große Schlacht steht somit bevor und sie befehligt alle Schiffe zu sich. Zudem entscheidet sie ihrer Besatzung (und übrigens auch ihrem Mann) die Wahrheit zu offenbaren. Sie ist Este, die Göttin des Landes und die Schwester von Isea (Gott des Wassers). Einst lebten die beide einträchtig nebeneinander, nachdem sie gemeinsam Oasis erschaffen hatten. Nachdem Isea in einem Anflug von Eifersucht und Machtgier das Landleben ausgelöscht und die Meeresbewohner erschaffen hatte, wurde er von Este gefangen genommen und im Schiffsrumpf versteckt.

Brielle spricht in Antinas beim Großen Rat vor und wird verächtlich verjagt. Rahes bleibt bei ihr und es schließen sich noch 2 weitere Orkusianer als Weggefährten an. Sie wollen an den verfluchten und verbotenen Ort Earora reisen, um dort Zepter und Krone Iseas zu bergen. Währenddessen wird Iseas von Este öffentlich gedemütigt und gefoltert.

Die Gefährten erreichen Earora – jedoch hat sich der Meeresboden angehoben und ragt nun als Berg aus dem Wasser – unerreichbar für einen Orkusianer. Da ansonsten jedoch alles verloren scheint, beginnt Brielle  – trotz Fluke – den Berg hochzuklettern. Als sie die Besinnung verliert (da der Körper austrocknet) mobilisiert Isea seine letzte Kraft und sucht sie im Körper eines Bussards auf. Mit seiner Hilfe findet Brielle die Insignien und entdeckt ihre Macht als Halbgöttin.

Dieses Buch ist sehr gut recherchiert hinsichtlich ozeanologischer und nautischer Begriffe. Die Autorin hat eine sehr komplexe Welt aufgebaut, die sie auch ziemlich ausführlich beschreibt – manchmal empfinde ich es allerdings schon als zuviel.

Der Aufbau offenbarte sich für mich erst ungefähr bei der Hälfte des Buches – für meinen Geschmack gerade noch rechtzeitig. Brielle und ihre Gefährten suchen – losgelöst von den Schlachten – nach den machtbringenden Insignien, um die Vernichtung der Orkusanier zu vernichten. Dieser Gedanke hätte noch mehr heraus gearbeitet werden sollen – es wäre für die Spannung sicher zuträglich gewesen.

Am Eiskontinent treffen die Gefährten auf Este und Isea – in diesem Kapitel ist deutlich mehr „Leben“, es gefiel mir mit Abstand am besten. Denn es ist die personelle Konfrontation von Gut und Böse – das ist bislang immer nur kurz angerissen worden. Auch während ihrer Reise hat Brielle immer nur Probleme mit natürlichen Gegebenheiten gehabt, Aug-in-Aug-Situationen sind recht spärlich gesät.

Das Ende gefällt mir persönlich gar nicht – während des gesamten Buch ist stets von dem abgrundtiefen Hass der Geschwister die Rede, selbst ihre Tochter hätte Este in ihrem Wahn und ohne mit der Wimper zu zucken geopfert. Als bei einem Handgemenge die Geschwister aus Versehen alles um sie herum auslöschen, wird Brielle bewußtlos und von Reue, Trauer und Schuld geplagt gehen Este und Isea an Land um Brielle in Sicherheit zu bringen. Sie liegt im Koma – das gibt Este und Isea (jetzt natürlich wieder mit Beinen) ausreichend Zeit alles zu überdenken. Es kommt wie es kommen muss – Isea und Este vergeben sich und just in diesem Moment erwacht Brielle. Das ist mir irgendwie zu einfach, da hätte ich mir etwas anderes gewünscht.

Im Großen und Ganzen ist es aber ein gutes Buch, welches man gut zwischendurch lesen kann. Man merkt, dass es mit viel Herzblut geschrieben wurde, die (wie gesagt sehr ausführlichen) Abhandlungen bzgl. der Flora und Fauna sind vermutlich in mühevollster Recherche zusammen getragen worden. Dafür hat die Autorin meinen Respekt.

Daher werde ich in Kürze auch gern den Folgeband „Dunkelzeit“ beginnen.

 

Ein Kommentar zu „Die Legende von Oasis – Bd. 1 (Janine Tollot)

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